pressestimmen "blut geleckt"

noisy neighbours: "Das hier irritiert mich. Malm sind Malm und wollen Malm sein. Dazwischengibt es nichts. Außer vielleicht eine arschgeile Produktion aus dem Hause Ebelhäuser und Riffs, die mich nicht selten an das erinnern, was irgendwann einmal Helmet für mich waren. Und auch wenn dieser Vergleich hinkt haben die letztgenannten eine ähnliche Wirkung auf mich ausgeübt. Malm stellen dich in die Ecke und lassen dich dort stehen. Wie im Opener der Platte, sind sie immer „Weit, weit, weit weg“ und geben dir das, was du so gar nicht brauchst: die Sehnsucht nach stoischer, unbarmherziger,körperlicher Befriedigung (denn schließlich stehst du in der Ecke und hast so gar keine Chance in irgendwelcher Weise Befriedigung zu erlangen). Musik, so hart und krank, dass ich mir vorstellen könnte, die seeligen Surrogat hätten zu viel Viagra gesnieft. Ungeheuer."

visions: "malm aus Würzburg fahren eine ganz eigene Form von Minimalismus und
Radikalrock. Die Musik lehnt sich einerseits an Math- und Noiserock, Helmet oder gar Unsane an und findet andererseits warm perlende, atmosphärische Momente. Leitfaden ist der kehlige Schreigesang Ali Hartmanns, für den es tonal wie inhaltlich nur einen Zustand gibt: das Extrem. Die Texte auf der passend betitelten CD "Blut geleckt" sind Imperative und selbstzerstörerisches Verlangen, Ali selbst oder der Erzähler schreit in einfachen Worten seinen Trieb in die Welt hinaus und verknüpft Geilheit mit Schmerz und Frust, so dass Psychoanalytiker ihre Freude hätten. Das funktioniert, weil es polarisiert und in seinem aggressiven Over-Acting Fragen aufwirft.
"

rockhard: "Kurt Ebelhäuser hat produziert, und einer der malm-Knilche hüllt sich grinsend in ein Unsane-Shirt. Alles klar! Noise also. Mit Niveau. Sogar mit einer gewissen Fragilität, die in einigen Momenten beängstigend relaxt wirken kann. Aber immer gekrönt von einem Sänger, der als personifizierte Wut „Zu viele kleine Wichser überall!“, „Ich flippe bald aus, ich könnte kotzen!“ und „Ich pass dir eben nicht ins Bild, ich bin eben so, wie ich bin. Das stört alle, auch dich!“ brüllt. Konstruktive Destruktivität. Verzweiflung mit einem Funken Hoffnung. Artrock mit Arschtritt. Geistvolle Musik für unfreundliche Leute, ohne Hornbrillen, ohne Immatrikulation, aber mit besserem Klamottengeschmack als der Feinripp-Pitbull von nebenan. Wie die schon fast legendären Rinderwahnsinn polarisieren malm speziell über ihren Frontmann. Das macht sie für Genießer umso wertvoller....“

ox-fanzine: "Klar, die kommen aus Deutschland, genauer: aus Würzburg. Und ebenso bewahrheitet sich die Vermutung, dass der Name Programm ist – und zwar, was Musik, Sound und Texte betrifft. Kurt Ebelhäuser hat dieses Album produziert, das das Attribut „hart“ wirklich mehr als verdient hat. MALM spielen noisigen Rock der brachialsten Sorte, weshalb ich kurz versucht war, das Ganze Metal zu nennen, aber dafür ist die Attitüde eine andere. Der Vierer legt wert darauf, und er hat recht: wie ausgekotzt wirken die Songs, und zwar aus Wut oder aus Frust, je nachdem, wie man gerade selbst drauf ist. Ganz besonders zeigt sich das an Sänger Ali, der anstrengend ist, aber nun mal zur Musik passt wie die Faust aufs Auge. „Blut geleckt“ ist somit eine einzige vertonte Provokation, und hier liegt es nun ganz besonders im Ermessen des Zuhörers, ob das eine gute Sache ist."


 


 

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